Hermann von Reichenau mit einem Globus im Deckengemälde des Bibliothekssaals von Kloster Schussenried

DER BERÜHMTESTE MÖNCH OBERSCHWABENSHERMANN VONREICHENAU

Hermann von Reichenau (1013–1054) steht im Deckenfresko von Kloster Schussenried als Vertreter für die Disziplinen Astronomie und Wissenschaft. Trotz seiner Krankheit betrieb er wegweisende Forschungen in diesen Fächern und wurde zu einem bedeutenden Kenner der Geschichte und Musik.

Blick in das Langhaus der Stiftskirche St. Georg in Reichenau-Oberzell

Stiftskirche St. Georg in Reichenau-Oberzell.

ZU KRANK FÜR DAS LEBEN?

Aus dem Grafengeschlecht von Altshausen-Veringen stammte er. Seine Eltern gaben ihn mit sieben Jahren in das Kloster Reichenau, wo er medizinisch versorgt wurde. Trotz seiner spastischen Lähmung – er konnte kaum laufen und sprechen – besuchte er wie damals üblich die Klosterschule und entwickelte sich zu einem bedeutenden Wissenschaftler. Als er 30 Jahre alt war, legte er das Gelübde als Mönch ab. Er ist in der Familiengrablege in Altshausen beerdigt.

Detailaufnahme der Uhr am Hauptbahnhof von Heilbronn

Hermann von Reichenau erfand unseren Minutentakt.

WOFÜR IST DER MÖNCH BERÜHMT?

Hermann übersetzte als einer der Ersten das bisher nur auf Arabisch überlieferte antike Wissen in der Mathematik und der Astronomie. Wahrscheinlich geht auf ihn die Einteilung der Stunde in 60 Minuten zurück sowie die historische Zählung „vor und nach Christus“. Hermann arbeitete außerdem als Komponist und Dichter: Er komponierte das „Salve Regina“, das heute noch gesungen wird.

WARUM ERSCHEINT HERMANN IM DECKENFRESKO?

Das riesige ovale Deckenfresko im Bibliothekssaal von Schussenried stammt von dem Künstler Franz Georg Hermann. In 14 Bildbereichen sind dargestellt: Szenen der Heilsgeschichte, Beispiele für die göttliche und irdische Weisheit sowie wissenschaftliche Disziplinen und berühmte Vertreter ihres Faches – passend zur Funktion der Bibliothek als dem Sitz der Weisheit im Kloster. Hermann von Reichenau ist mit einem Globus zu sehen, ein Hinweis auf seine Leistungen im Bereich der Astronomie und der Mathematik.

Deckengemälde im Bibliothekssaal von Kloster Schussenried

Das Deckenfresko zeigt die Verehrung der göttlichen Weisheit, die der irdischen Weisheit übergeordnet ist.

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