Darstellung von Abt Nikolaus und König Ludwig XIV. von Frankreich im Deckengemälde des Bibliothekssaals im Kloster Schussenried

VON OBERSCHWABEN NACH VERSAILLESDER ABT BEIMSONNENKÖNIG

Es war eine Sensation, als König Ludwig XIV. von Frankreich den Abt von Obermarchtal zur Audienz empfing und ihn reich beschenkte. Alle oberschwäbischen Prämonstratenser fühlten sich geehrt, weshalb er einen Ehrenplatz im Deckenfresko von Kloster Schussenried erhielt.

Bildnis von König Ludwig XIV. von Frankreich, Ölgemälde um 1670

König Ludwig XIV.

IM TRAGSESSEL DURCHS SCHLOSS

Seine gesetzte Wohlredenheit ... zog sich die höchste Gnade eines so witzigen Königs zu... Ludwig ließ Nikolaus ... durch seine Lustschlösser und Gärten in einem Tragsessel umführen und beschenkte ihn mit einem von kostbaren Diamanten besetzten Brustkreuze samt Ringe.“ So schildert ein Begleiter das Erlebnis am französischen Hof. Außerdem soll der Sonnenkönig dem Abt aufgrund seiner außerordentlichen Gelehrtheit und seiner rhetorischen Künste den Titel „Salmomon II.“ verliehen haben.

Abt Nikolaus im Deckengemälde des Bibliothekssaals von Kloster Schussenried

Abt Nikolaus besaß großes politisches Geschick.

WIE KAM ABT NIKOLAUS ZUM EHRENPLATZ IM FRESKO?

Auf dem Deckenfresko im Bibliothekssaal von Schussenried erscheint der Abt von Obermarchtal im weißen Gewand mit blauem Kragen vor König Ludwig XIV. Die Darstellung im Deckenfresko hatte Abt Nikolaus Wierith, der von 1661 bis 1691 regierte, seiner politischen Bedeutung zu verdanken. Als Direktor leitete er die Versammlung aller reichsunmittelbaren Klöster und das mit so großem diplomatischem Geschick, dass ihn auch der Kaiser mit heiklen Aufgaben betraute.

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