RELIQUIE ODER RELIQUIAR?
Es soll sich um einen kleinen Teil des Stabes handeln, mit dem der Heilige – laut Legende – das Ungeziefer vertrieben hat. Er war daher als Reliquie, lateinisch für „Überbleibsel“, von großer Bedeutung für das Kloster. Dieser Teil des Stabes wurde in ein kostbares Behältnis gegeben, um seine Bedeutung allen Gläubigen vor Augen zu führen. Dieses Behältnis wird als Reliquiar bezeichnet. Meist wird allgemein nur vom Magnusstab gesprochen, ohne zwischen der Reliquie und dem Reliquiar zu unterscheiden. Die Reliquie kam wohl im Mittelalter in die Klosterkirche. Doch das Reliquiar erhielt seine heutige silbern-vergoldete Form erst in der Barockzeit. Danach wurde es noch mehrfach umgearbeitet, zuletzt durch den Augsburger Goldschmied Georg Ignaz Baur (1727–1790). Regelmäßig gab Schussenried die Reliquie zur Segenspendung in befreundete Klöster, beispielsweise nach Zwiefalten.