Sunday, 9 August 2020

Schussenried Monastery | Exhibitions Eine große Verwandtschaft. Besondere Führung am Sonntag

Viel über die Heiratspolitik des Hochadels können Besucher bei der Führung „Herz und Krone. Das Haus Baden und seine europäische Verwandtschaft“ am kommenden Samstag, den 15. August um 14.30 Uhr in der Großherzoglichen Grabkapelle erfahren. Für die Sonderführung ist eine telefonische Anmeldung unter Tel. 062 21. 6 58 88 15 erforderlich.

DIE KINDHEIT UND JUGEND DES ZUKÜNFTIGEN KAISERS

Napoleon Bonaparte wurde am 15. August 1769 als zweiter Sohn von Carlo Buonaparte und Letizia Ramolino in Ajaccio auf Korsika geboren. Dort wuchs er gemeinsam mit seinen zahlreichen Geschwistern auf. Mit neun Jahren schickten ihn seine Eltern nach Frankreich, um ihm mit der dortigen Ausbildung eine militärische Laufbahn ermöglichen zu können. Er besuchte zusammen mit seinem älteren Bruder Joseph, der Priester werden sollte, zunächst eine Schule in Autun und dann die Militärschule von Brienne-le-Château. Im Oktober 1784 wechselte Napoleon auf die École Militaire in Paris. Während seiner Zeit an der Militärschule verstarb im Februar 1785 sein Vater und ließ die Familie mit finanziellen Schwierigkeiten zurück. Im September 1785, bestand Napoleon die Abschlussprüfung an der École Militaire und verließ mit gerade einmal 16 Jahren Paris, um seinen Militärdienst als Unterleutnant in Südfrankreich zu beginnen.

 

NAPOLEONS KARRIERE IN DER FOLGE DER REVOLUTION

Während der Französischen Revolution ab 1789 stieg er vom Offizier zum General und schließlich zum Ersten Konsul der Französischen Republik auf. Vor allem bei seinen Feldzügen in Italien und Ägypten bewies er sein militärisches Talent. Vor der Säkularisation von 1803 enteignete Napoleon auf linksrheinischem Gebiet den Besitz deutscher Fürsten. Weil er sie jedoch als Verbündete in seinem Russlandfeldzug brauchte, versprach er ihnen als Ersatz den Besitz der Klöster. Auf dem letzten Reichstag verabschiedeten die Gewinner dieser Abmachung das entsprechende Gesetz, den sogenannten Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Ein Jahr später krönte sich Napoleon selbst zum Kaiser der Franzosen und herrschte in einem diktatorischen Regime bis 1815.

 

NEUE BESITZER IN KLOSTER SCHUSSENRIED

Im Kloster Schussenried wurde Abt Siard Berchtold bereits 1802 zur Abdankung gezwungen. Die neuen Besitzer waren die Reichsgrafen von Sternberg-Manderscheid. Die Erbtochter der Familie, Gräfin Augusta von Manderscheid, übernahm das Kloster und machte aus ihm ein Schloss. Von den 30 Priestermönchen blieben 18 vor Ort, um im Auftrag der Gräfin weiterhin die Pfarreien zu betreuen. 1806 kam Schussenried unter württembergische Herrschaft. Teile des Kirchenschatzes und die Klosterbibliothek wurden verkauft.

 

INDUSTRIE AUF DEM KLOSTERAREAL

Die Bevölkerung verlor ihren Arbeitgeber und verarmte. Die Situation verbesserte sich, als der Staat 1840 auf dem Klosterareal ein Eisenschmelzwerk mit Hochofen errichtete, die Wilhelmshütte. Hierfür riss man einen großen Teil der ehemaligen Klosteranlage ab. Bis zur Einstellung des Gießereibetriebs 1998 prägte die Wilhelmshütte das südliche Klostergelände. Initiator dieser neuen Strukturpolitik im einstmals bäuerlichen Oberschwaben war König Wilhelm I., der dem Hüttenwerk auch seinen Namen gab.

 

ZENTRUM FÜR PSYCHIATRIE UND KUNST

Lange standen die verbliebenen Klostergebäude leer, bis der Staat 1875 die „Königliche Heil- und Pflegeanstalt“ einrichtete. Zahlreiche Neubauten für die Anstalt bestimmen bis heute das Umfeld des ehemaligen Klosters. 1997 räumte das Psychiatrische Landeskrankenhaus den Konventbau, die Nachfolgerin, das „Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg“ ist in verschiedenen Gebäuden auf dem Klostergelände untergebracht. Der barocke Konventbau dient heute als vielseitiges Kunst- und Kulturzentrum.

 

 

Service und Information

ÖFFNUNGSZEITEN Kloster Schussenried

Di - Fr 10.00 bis 13.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr,
Sa, So & Feiertag 10.00 bis 17.00 Uhr 

 

PREISE

Barocker Konventbau, Bibliothekssaal, Museum

Erwachsene 5,50 €

Ermäßigte 2,80 €

Familien 13,80 €

 

Klostermuseum in der Pfarrkirche St. Magnus

Pro Person 1,50 €

 

KLOSTER schussenried

Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried
Telefon +49(0)75 83. 92 69 - 140
info@kloster-schussenried.de

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